Neujustierung des deutschen Gesundheitswesens gefordert

Experten wünschen für Patienten mehr Souveränität und Information

 

BERLIN 16.10.2013. In den kommenden zehn Jahren wird die aktive und mitverantwortliche Einbindung der Bürger in die Gesundheitsversorgung zu einer tragenden Säule entwickeln. Das sollte auch die neue Bundesregierung berücksichtigen. Darauf wies der Präsident der Deutschen Gesellschaft für bürgerorientiertes Versorgungsmanagement, DGbV e.V., Dr. John N. Weatherly, heute in Berlin hin. Gründe dafür seien die absehbare Zunahme chronischer verhaltens- und verhältnis¬abhängiger Volkskrankheiten, eine zu erwartende demografisch bedingte Verknappung der Ressourcen (personell und finanziell) sowie der Wunsch vieler Versicherter und Patienten nach mehr Souveränität und Information.

 

Die Entwicklung zu einem insofern mehr bürgerorientierten und von Beitragszahlern mitgetragenen Gesundheitswesen biete die Chance, weiterhin individuelle und kollektive Gesundheitsziele auf einem hohen Versorgungsniveau zu erreichen und finanzieren zu können. Erforderlich sei dazu neben der konsequenten Ausrichtung der Infrastruktur am Bedarf und den Bedürfnissen der Bürger eine Veränderung der Sicht¬weisen aller Beteiligten im Sinne einer bürgerorientierten Haltung. Die Beitragszahler der Krankenkassen sollten darüber hinaus in ihrem Recht unterstützt werden, über grundlegende Tatsachen zur Erhaltung ihrer Gesundheit oder über ihre Krankheit informiert zu werden um damit zum eigenverantwortlichen gesundheitlichen Handeln und zur Beteiligung an sie betreffenden Entschei¬dungen auf allen Systemebenen befähigt zu werden.

 

Im Sinne dieser Ziele fordere die DGbV deshalb

1.Einführung des Unterrichtsfaches Gesundheitskunde in den Schulen

2.Vergabe von öffentlichen Fördermitteln nur an bürgerorientierte Gesundheitsprojekte

3.Recht der Bürger auf valide Gesundheitsinformationen

4.Recht auf Förderung der Gesundheitskompetenz für chronisch Kranke

5.Schulung der Gesundheitsberufe in Bürgerorientierung

 

Ein Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen ist in der neuen Legislaturperiode unabdingbar, betonte Dr. John N. Weatherly.

 

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