AG Arzneimittelversorgung

 

AG Leiter Dr. Ulrich Krötsch und Rainer Seiler

 

Die neue Arbeitsgruppe Arzneimittelversorgung hat seine konstituierende Sitzung im Oktober 2014 in München.

Die demografische Entwicklung und die Zunahme chronischer Erkrankungen erfordern nicht nur eine hohe Wirksamkeit der Medikamente, sondern auch eine möglichst kostengünstige und effiziente Arzneimittelversorgung.

Volkswirtschaftlich betrachtet sind diejenigen Arzneimittel am effizientesten, die vom Patienten in der richtigen Art und Weise eingenommen werden. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien belegen die dramatischen gesundheitlichen Folgen bei falscher Einnahme und die durch mangelnde Therapietreue in der Arzneimitteltherapie hervorgerufenen Folgekosten.

Neben der Kosten-Nutzen-Betrachtung der Medikation rückt weiterhin verstärkt die Medikationssicherheit, also der Ausschluss von Wechselwirkungen sowie die Sicherstellung der richtigen Arzneimitteleinnahme über den notwendigen Therapiezeitraum in den Vordergrund. Dies gilt sowohl aus individueller Patientensicht, vor allem bei komplexer Therapie und Multimedikation, als auch aus gesellschaftspolitischer Sicht in strukturschwachen Regionen mit der Gefahr von Versorgungslücken.

Über den gesetzlichen Auftrag der „Sicherstellung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung“ hinaus, erwarten Patienten in Zukunft mehr denn je ein hohes Maß an Kundenorientierung, Convenience und Zuwendung. Für eine wirksame medizinische Versorgung ist darüber hinaus eine professionelle, sektorübergreifende Zusammenarbeit mit allen relevanten Leistungserbringern essentiell.

 

 

 

Im Blickpunkt der DGbV:

Wertschöpfungspotenziale im Gesundheitswesen, die sich am Bedarf und den Bedürfnissen der Bürger, Patienten und Versicherten orientieren.

 

Überblick über Arbeitsgruppen und Projekte

 

Bürgerorientiertes Versorgungsmanagement hat viele Facetten, was sich auch in den unterschiedlichen Themen der ständigen Arbeitsgruppen der DGbV wiederspiegelt. Zum Teil in den Arbeitsgruppen, aber auch parallel dazu sind überdies einmalige und zeitlich begrenzte Projekte in Arbeit. Die folgende Darstellung gibt einen kurzen aktuellen Überblick über dieses Geschehen. Nachdem in der Schriftenreihe der DGbV bisher drei Bände zum Patientencoaching auf Grund der Vorarbeiten der Arbeitsgruppe Patientencoaching erschienen sind,wurde inzwischen ein gemeinsames Buchprojekt der Arbeitsgruppen Bürger-, Patienten-, Versichertenbelange (BPV) und Gesundheitskommunikation veröffentlicht.

 

AG Versorgungsanalysen

 

AG Leiter: Dr. Jan-Peter Jansen

 

„Eine bürgerorientierte Gesundheitsversorgung ist ohne das Wissen um den objektiven Versorgungsbedarf sowie die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Patienten kaum vorstellbar“.

Die systematische Nutzung vorhandener Daten zur Analyse des realen Versorgungsgeschehens wurde bis dato in Deutschland vernachlässigt und ist doch eine zwingende Voraussetzung, um Versorgungsmanagement patienten-orientiert gestalten und begrenzte Ressourcen effizient einsetzen zu können. Dies zu ändern ist eine wesentliche Motivation der Teilnehmer, sich in dieser Arbeitsgruppe zu engagieren.

Im Mittelpunkt der nächsten Treffen werden die Themen Datenquellen bzw. Datenverfügbarkeit sowie die Wahl eines geeigneten methodischen Instrumentariums stehen. Da die Mitglieder Versorgungsanalysen als Werkzeugverstehen, welches konkret die Planung, Durchführung und Bewertung der Patientenversorgung unterstützen soll, wird auch die Entwicklung der Instrumente anhand konkreter Beispiele erfolgen. Dieses Vorgehen wird eine regelmäßige Überprüfung der Arbeitsergebnisse auf Relevanz und Umsetzbarkeit ermöglichen und den zeitnahen anschließenden Transfer dieser Instrumente in konkrete Projekte erleichtern.

 

AG Versorgungsprozesse und Patientencoaching Plus

 

AG Leiter Monika Knetsch und Ralf Pourie

 

Die AG Versorgungsprozesse und die AG Patientencoaching Plus arbeiten für die nächsten 2 Jahre in einem gemeinsamen, innovativen Projekt. Gemeinsam bearbeiteten die Arbeitsgruppen die Fragestellung:

Wann ist ein Versorgungsprozess bürgerorientiert?

 

Die Bearbeitung erfolgt in 4 Phasen (siehe Abb.1.), zunächst am Beispiel der Indikation Diabetes.

Die erstellten Instrumente werden entsprechend kompatibel einsetzbar sein für weitere Indikationen .

 

AG Versorgungsmanagement, Finanzierung und Verträge

 

AG Leiter Dr. John N. Weatherly

 

Die Arbeitsgruppe Versorgungsmanagement, Finanzierung und Verträge wird sich zunächst einmal damit beschäftigen, konkrete Ideen und Projekte, die in einzelnen Arbeitsgruppen der DGbV und/oder bei einzelnen Mitgliedern zur Verbesserung der Versorgung entstanden sind, auf ihre Regelfinanzierbarkeit hin zu prüfen.

Dazu wird es erforderlich sein, die einzelnen Projektideen „auseinander zu nehmen“ und sorgfältig zu analysieren, was alltagstauglich ist und was eher Modellcharakter hat.

Um hier nicht „Tür und Tor“ für allerlei Leistungserbringer zu öffnen, die nur das schnelle Geld machen wollen, ist es unabdingbar wichtig und notwendig, Qualitätsstandard und Erfolgskriterien für die im Projekt zu erzielenden Resultate vorzugeben.

Der immer schnellere, immer preiswertere Trend muss gestoppt werden, zurück zur soliden, nachhaltigen Qualität. Auch in dieser Arbeitsgruppe gilt es, für jeden einzelnen Projektfall zu definieren, wo liegen das „Bürgerorientierte“ und wo die neuen Aspekte des „Versorgungsmanagements“.

 

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